60M5/3 Steuerzeiten

  • Da sieht man doch schön, wie viel das stumpfe Steuerzeitenanheben bringt. Näherungsweise hast du am Vorauslass nichts verändert, durch die Auslassbearbeitung aber die Resonanzfrequenz erhöht

    Martin hat es schon gesagt, der große Vorteil niedriger Strömerzeiten ist die Möglichkeit, den Auslass bei gleichbleibenden VA niedriger zu gestalten. Das gibt wertvollen Nutzhub, der dem Zweitakter in jeder hinsicht fehlt und senkt die Drehzahl der maximalen Füllung, was wiederrum mit einem sinkenden Bedarf an Strömerzeitquerschnitt einhergeht.

    Solange die Strömer in der oben genannten Drehzahl noch ausreichend Zeitquerschnitt haben, gibt es keinerlei Grund, sie höher zu setzen.

  • Interessant! Was sagt uns das? Beim 2-Takter kann man nichts pauschalisieren.

    Es ist genauso irrsinnig zu sagen: Ab 120° wird alles schlechter, wie 130° ist der goldene Gral. Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit.

    Im Übrigen freue ich mich das der Ton hier so gut geworden ist. Möge es immer so bleiben.

    Wer IFA fährt, fährt nie verkehrt.

  • Solange die Strömer in der oben genannten Drehzahl noch ausreichend Zeitquerschnitt haben, gibt es keinerlei Grund, sie höher zu setzen.

    Ab wann haben sie denn keinen ausreichenden Zeitquerschnitt mehr bzw. wie ermittelt man das für seine angestrebte Drehzahl?

  • Wenn das Drehmoment trotz steigender Drehzahl soweit sinkt, das keine Mehrleistung mehr auftritt, sind die Flächen am Ende.

    Maßnahmen: Noch mehr Fläche schaffen. In die Breite und zuguterletzt in die Höhe (Steuerzeit).

    Wer IFA fährt, fährt nie verkehrt.

  • Den Spieß kann ich genauso umdrehen, denn wenn ihr 130° als Blödsinn hinstellt, ists gleich doppelt Blödsinn. :)

    Für dich: 130° ist ein Weg der funktionieren kann. Belegbar. Nur weil es bei dir funktioniert hat, solltest du 130° nicht verteufeln. Beim nächsten Projekt ist es vielleicht die Lösung.

    Die Macht ist es sicher nicht. Wenn eine umgänglichere Diskussionskultur herrschen würde, ließe sich vieles leichter (er)klären.

    Wer IFA fährt, fährt nie verkehrt.

  • Bla bla bla. Dieses Geseiere kannst du dir (bei mir) sparen. Ich habe eine Expertise und du sabbelst nur Dünnes. Schreib doch mal was Sinnvolles oder kannst du nur motzen!? Ich hoffe das war das letzte mal, dass du sowas hier bringst!!!

    Böse Zungen würden behaupten, dass du diese Art der Konversation hier selbst herbeigeführt hast.

    Mit 130/190 kann man sicherlich hohe Literleistungen erreichen, das heißt aber nicht, dass es nicht auch mit weniger Steuerzeit geht.

    Mehr ZQS als für das eigentliche Ziel bzgl. Drehzahl und Mitteldruck benötigt, welche hier maßgeblich durch den Auspuff bestimmt werden, bringt auch keinen Vorteil, tendenziell eher Nachteile (siehe Diagramm von Stammtuning) --> Entweder eine Grundlage berechnen und darauf aufbauen oder sich langsam ans Ziel herantasten, bei einem ausgereizten 5K mit NAs sind 130/190 für die Nenndrehzahl vom Hydro wahrscheinlich schon zu viel.

    Laufbuchse und Kühlkörper wieder anfügen, wenn man merkt dass irgendwelche vorgegebenen Steuerzeiten schon zu weit waren gestaltet sich eher schwierig^^

  • Gucken wir am besten erstmal was der TE da gebaut hat, wenn er auf dem Prüfstand war.
    Da der Kopf ja innenzentriert ist, ist das Kind ja noch nicht in den Brunnen gefallen.
    Erstmal messen abstimmen und anschließend mal abdrehen und dann vergleichen.

  • Die Steuerzeiten spielen da jetzt keine Rolle oder wieder doch?

    Steuerzeiten haben einen Einfluss, vorallem die Auslass-Steuerzeit beeinflusst in gewissen Maß die Charakteristik. Wenig Steuerzeit hat die Tendenz "untenrum zu schieben" und viel Steuerzeit "geht obenrum". Dem Umstand entsprechend hat man einst die Auslasssteuerung per Klappe/Walze erfunden, um in den entsprechenden Drehzahlen immer Leistung zu haben --> Bandverbreiterung.

    Die Überströmer-Steuerzeit bildet immer ein Zusammenspiel mit der Auslass-Steuerzeit. Deren Paarung bildet den Vorauslass. Das ist die Auslassfläche, die bei gerade so geschlossenen Überströmern noch offen ist. Soll der Motor eine hohe Literleistung haben, muss diese Fläche verhältnismäßif groß ausfallen. Beispielseweise entweicht und schiebt das Gas bei geschlossenen Strömern durch diese Fläche. Der Turbo-Effekt entsteht genau dort. Beispielsweise hat der PZ-Motor (63 ccm, 25 PS) satte 32° Vorauslass.

    Und doch bilden die Steuerzeiten nur eine Tendenz in welchen Bereich sich ein Motor wohl fühlen könnte(!).

    Der Auspuff macht die ganze Arbeit. Deren Länge (von Auslass bis Mitte Gegenkonus) bestimmt wann (Drehzahl) die Gegendruckwelle den offenen Vorauslass erreicht. Dementsprechend kann man einen scharfen Motor (130/190) durchaus eine alltagstaugliche Charakteristik mit frühen Bandbeginn verpassen. Und ebenso kann man einen Alltagsmotor (120/180) mit kurzen Auspuff auf Drehzahlen trimmen.

    Ich hatte vor 10 Jahren einmal einen original LT 85. Dieser hatte, Trommelwirbel: 130/190. Diesen konnte man von AOA2 (2/3-Band von 5500-8500) bis LT Battle 3-Auspuff (8000-12000) bewegen. Alleine der Auspuff hat aus dem Zylinder 2 komplett verschiedene Motoren gemacht.

    Daher die Aussage: Steuerzeiten sind nicht so wichtig. Kriegsentscheidend ist die Vorauslassfläche, die sich aus dem Zusammenspiel von Ü und A ergibt. Zu lasch sollte man mit dem A aber auch nicht rangehen. Selbst Alltagsmotoren für AOA verpasse ich mindestens 180°, besser 185°. Ich mag es, wenn es obenrum nicht müde wird. Der Maximalleistung ist ebenso zuträglich. Was gut dreht, hat in der Regel auch einen schönen Bandgewinn hintenraus.

    Hier ein Beispiel von einem Motor, den mal gebaut habe. Schlitzer 85 ccm 2 Kanal, 28er Rundschieber, 131/193, Vape (!), nichts besonderes. Im Diagramm sind 3 Kurven. Ich möchte dir damit zeigen, welchen massiven Einfluss der Auspuff auf die Charakteristik hat.

    Die schwächste Kurve ist ein Auspuff auf AOA-Basis mit geschlossenen Kegel. Der mit dem größten Drehmoment ist ein JW Fat Lady 3.0 Nachbau und die leistungsstärkste Kurve ein Voca BB 90-Nachbau.

    Interessant, oder?

    Wer IFA fährt, fährt nie verkehrt.

  • Ich habe mir einen 60M gebaut mit 5 Kanal und habe auch die SZ 130/190 mit einem 28er PWK Vergaser, großer China Vforce 3 und einen Turbokit Carreras 50 Auspuff. Das Ding hatte mit deutlich zu fetter Abstimmung 20,9PS am Motor.

  • Grundsätzlich würde ich sagen eine gerade Auslassoberkante die den gesamten Auslass "sofort " öffnet" lässt das Leistungsband spitzer werden und die Leistung wachsen, desto mehr diese Kante verrundet wird desto sanfter verläuft die Leistung und die Spitzenleistung sinkt etwas. Natürlich auch etwas abhängig je nach Steuerzeit und Zylinderkonzept.

  • Qualitativ betrachtet wirst du mit einer geraden kannte das Höchstmögliche Drehmoment erreichen, was dann allerdings auch in einem engeren Drehzahlbereich anliegt. Ursache dafür ist ein definierter Zeitpunkt, an dem die Druckwelle mit der relativ gesehen höchsten Energie losläuft. Die Betawelle kommt dementsprechend auch mit der relativ höchsten Energie zurück, allerdings ist das Zeitfenster der Ankunft auch genau so eng wie das des Loslaufens. Umso runder die Oberkante gestaltet wird, desto "verwaschener" beginnt die Druckwelle sich in bewegung zu setzen, daher auch mit geringerer Beschleunigung, ergo weniger Energie. Vorteil dabei ist dann aber, dass sich auch das Zeitfenster der Rückkehr verlängert, ergo das Band gestreckt wird. Das zu bringende Opfer ist dabei das maximal erreichbare Drehmoment.

    Unterm strich bleibt es also ein Kompromiss der zu finden ist.

    2 Hände, 2 Eier, 2 Takte

  • Das wirst du schon selbst herausfinden müssen. Probier aus wie es so fährt und wenn's dir keine Ruhe lässt fräst du die Ecken noch hoch und merkst ja dann selber wie und wie sehr sich die Charakteristik ändert. Die Erfahrung kannst du dann künftig bei der Auslegung berücksichtigen.

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