Vergleich IFA FEZ vs. BVF 16N1-11

  • Zitat

    Den 22mm Schieber gibt es so nicht mit der angebrachten Fläche, zumindest ist mir noch keiner untergekommen. Könnte man eventuell mit JB-Weld anbringen.

    Für Testzwecke könnte man das machen. Das Epoxydharz ist zwar Benzin resistent aber auf Dauer hätte ich immer beim Fahren den Gedanken im Kopf das der Kleber in den Zylinder gelangen könnte. Als Dauerexperiment wäre es mir zu heikel.

  • Definitiv ein spannendes Thema!

    Nun gibt es widersprechende Aussagen:

    - das die Kante hinter der Progressionsbohrung stört oder sinnvoll sei

    - lange Leerlaufdüsen hilfreich bzw. kontraproduktiv sind

    Ich kann für mich festhalten das ich vorerst verwirrt bin :/

    hier steht die Signatur 8-)

  • Es geht um die Strömungsgeschwindigkeit, die muß ausreichend hoch sein. Ist sie zu niedrig reicht die Druckdifferenz zwischen dem Lufttrichter und dem Schwimmerkammergehäuse nicht aus um das Benzin in den Lufttrichter zu heben.

    Die Strömungsgeschwindigkeit hängt hauptsächlich vom Querschnitt des Lufttrichters ab aber auch von den Strömungswiderständen. Beim Leerlauf ist der Querschnitt über der Leerlaufbohrung relevant und der ist je nach Bauform des Schiebers unterschiedlich.

    Lange Düsen können das eindringen von Luft beim einem niedrigen Schwimmerstand verhindern.

    Wenn das Kraftstoffniveau in der Schwimmerkammer konstant ist spielt die Länge der Leerlaufdüse keine entscheidene Rolle.

    Silikon ist nicht Benzin resistent, es richtet aber auch keine Schäden im Zylinder an.

  • was passiert, wenn man diese Bohrung noch einbringt?

    Das wirst du testen müssen.

    Ich kann mich Franzalt nur anschliessen. Verwirrung.

    Zunächst dachte man, dass nach dem Beitrag von Y der "Gamechanger" gefunden war. Die "echte" Leerlaufbohrung, die der BVF nicht hat. Warum auch immer. Ob das mit dem Planwirtschaftsopfer stimmt, kann uns nur jemand beantworten, der es genau weiß. Am besten jemand, der an der Entwicklung direkt beteiligt war und sagen kann, ob man diese Bohrung nun braucht, oder nicht.

    Aber wenn diese Bohrung alle Probleme lösen würde, dann hätte man das schon lange heraus gefunden und nicht erst 2023. Dann hätten die ganzen optimierten Vergaser von LT, ZT und RZT diese Bohrung schon lange.

    Dann sollte es diese Kante vor der Progressionsbohrung sein, die alle DDR Vergaser aber auch haben. Also ist auch wieder nicht so richtig sicher, ob es daran liegt.

    Und die Fläche im Kolbenschieber. Die DDR Vergaser haben sie. Aber z.B. laut Sperbär haben Die alten RZT RVFK Vergaser ( 18,5er, 20er, 21er Vergaser, FEZ / IFA Umbau ) den Absatz am Kolbenschieber auch nicht. Und funktionieren trotzdem sehr gut.

    Also wird jeder seine individuellen Tests und Erfahrungen selber machen müssen.

  • [Blockierte Grafik: https://www.ducatimeccanica.com/dellorto_guide/fig19.jpg]

    Auf diesem Bild dient die Bohrung unter dem Gasschieber zur Verbesserung des Übergangsverhalten vom Leerlauf zur Teillast, damit soll verhindert werden das das Gemisch beim öffnen des Schiebers zu stark abmagert.

    siehe:

    [Blockierte Grafik: https://www.ducatimeccanica.com/dellorto_guide/fig20.jpg]

    Bei Drosselklappenvergasern gibt es oft eine ganze Reihe von Bohrungen für die Optimierung des Übergangsverhalten.

  • was passiert, wenn man diese Bohrung noch einbringt?

    Versuche das du einen 16N1-1 Vergaser bekommst, da ist dieser Kanal bereits gebohrt und der Schieber weißt nicht diese zusätzliche Fläche auf, verbaut wurde das Modell 1965 am Star und der Schwalbe.

    Funktionieren wird der Vergaser an einer S51 höchstwahrscheinlich nicht, denn es ist überliefert das es bei der Abstimmung Probleme gab, daher wurde die Modifikationen am Schieber, Leerlaufgemischkanal und am Ausgleichsluftkanal vorgenommen.

  • Am 16N1-1 dient diese Progressionsbohrung ebenfalls zur Abstimmung des Übergangsverhaltens. Wenn der Schieber keine zusätzliche Fläche aufweist sieht man ja, wie gering der Unterdruck an der Düse dann nur noch ist. Es kann so nur sehr schlecht Kraftstoff über den Venturieffekt angesaugt werden.

    Um überhaupt Kraftstoff in dem Betriebszustand ansaugen zu können bedient man sich des Druckes nach dem Schieber. Hier ist der Unterdruck um ca. das Siebenfache höher und liegt bei ca. -700Pa. Der Grund dafür liegt daran, dass es sich hier um einen reinen statischen Druck der Kurbelpumpe handelt und um keinen Venturidruck. Wird der Schieber geöffnet fällt der Druck nach dem Schieber ab bis bei voller Öffnung ein vollkommener Ausgleich stattgefunden hat.

    Da jedoch beim Übergang vom Leerlauf in höhere Drehzahlen der Luftdurchsatz ansteigt erhöht sich der Venturieffekt (Unterdruck) an der Progressionsbohrung, wodurch dann entsprechend Kraftstoff angesaugt werden kann. Wird der Querschnitt (Schieberöffnung) dann noch größer, steigt zwar der Luftdurchsatz weiter, jedoch sinkt die relative Geschwindigkeit an der Progressionsbohrung, wodurch der Unterdruck dann langsam wieder abnimmt.

    Der Unterdruck an der Leerlaufdüse ist bei voller Schieberöffnung genau so groß wie an der Hauptdüse, daher ist der Leerlaufvergaser immer in Aktion, jedoch ist in dem Zustand der Kraftstoffdurchfluss sehr klein, weil der Widerstand der Leerlaufdüse viel größer ist als der der Hauptdüse.

  • Sehr schön beschrieben, danke.

    Zitat

    Versuche das du einen 16N1-1 Vergaser bekommst, da ist dieser Kanal bereits gebohrt und der Schieber weißt nicht diese zusätzliche Fläche auf, verbaut wurde das Modell 1965 am Star und der Schwalbe.

    Interessant, dann hat MZA den Schieber vom N1-1 in den N1-11 gepackt. Ob beabsichtigt oder aus versehen, wir werden es wohl nie erfahren.

  • Interessant, dann hat MZA den Schieber vom N1-1 in den N1-11 gepackt. Ob beabsichtigt oder aus versehen, wir werden es wohl nie erfahren.

    Ausversehen, ehr der Kosten wegen eingespart.

    Wenn da eine Qualitätsprüfung geben würde, wurde der Vergaser da so mit all seinen Fehlern nie durchkommen.

    Versuche das du einen 16N1-1 Vergaser bekommst, da ist dieser Kanal bereits gebohrt und der Schieber weißt nicht diese zusätzliche Fläche auf, verbaut wurde das Modell 1965 am Star und der Schwalbe.

    Du sprichst da von den alten originalen, der Nachbau16N1-1 wird den Kanal auch nicht haben oder ?


    Ist halt komisch bei einer Simson macht die Rennleitung schnell Stress wenn anderen Vergaser drauf hast, bei anderen Fahrzeugen interessiert das nicht mal bei einer HU solange die CO2werte bei der AU passen.

    Wenn das nicht so wäre mit der Rennleitung würde ich einfach zb. Arreche/Amal Vergaser dran stecken

    3 Mal editiert, zuletzt von ckich (16. Oktober 2023 um 11:58)

  • Ja die erste Generation nach Serienanlauf, hier sollte auch der Ausgleichsluftkanal noch ungeschlitzt sein.

    Frage in die Runde?

    Wie sieht es eigentlich beim 22/24N oder 26/28N aus, existiert dort der Gemischkanal noch oder wurde das ebenfalls wie beim 16N geändert?


    Wenn man Serie fährt, sollte man sich einen 16N3 anbauen, aus eigenen Messung kann ich sagen, dass dieser Vergaser optimal an dem Motor arbeitet.

  • Wenn das nicht so wäre mit der Rennleitung würde ich einfach zb. Arreche/Amal Vergaser dran stecken

    na das kann man aber riskieren. wenn das moped komplett serie ist und man einen 16er amal dran hat.....und einen dann die bullen anhalten. dann würde ich denen halt sagen, wie es ist. dass die bvf nachbauvergaser nichts taugen und sie sich nicht einstellen lassen. das schlimmste, was passieren kann, ist ein mängelzettel. dann lässt man den amal halt eintragen.

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