M53 - sporadisches herausspringen des 3. Ganges

  • Wir haben hier einen M53/11 AR der nun bereits zum zweiten mal als Reklamation hier steht. Da ich in diesem Falle kurz vor Ratlosigkeit bin würde ich gern ein paar Fremdmeinungen dazu haben.

    Der Motor wurde bei uns komplett Instandgesetzt, unter anderem wurde unser Schaltrad 38Z montiert. Schaltwelle war bereits die "neue" Version mit überarbeiteter Rastung vom 3. Gang. Losrad 32Z war TipTop wurde also wieder montiert. Nun berichtete uns der Kunde, dass der 3. Gang sporadisch herausspringt, zwischen II und III. Also Motor wieder her, wieder auf und alles geprüft. Alles war so wie es sein muss. Axialspiele der Wellen i.O. Feder der Schaltgabel schön knackig, Zapfen vom Schaltrad, wie nicht anders erwartet, neu. In Rücksprache mit dem Kunden gibt es keinen zusammenhang mit Last, Drehzahl oder Lastwechsel. Der Motor fährt mehrere km und plötzlich springt einfach so der Gang raus. 1. und 2. Gang bleiben drin wie es soll.

    Es wurde also auf verdacht das Losrad 32Z gegen DDR Lagerbestand (Neu) ersetzt. Die Schaltwelle habe ich ausgetauscht gegen eigene Produktion, die Feder wurde ebenfalls ersetzt, die neue Feder hat 20% mehr Anpresskraft. Die Gänge wurden per Hand, im gespaltenen Zustand, alle eingelegt um die Position der Schalträder zu prüfen. Alles wie es soll. Der 3. Gang läst sich mit den Fingern kaum bzw. nur mit erheblichem Kraftaufwand herausdrücken. Das Losrad 32Z hat sehr wenig Kippspiel, ist also auch i.O.

    zum einstellen lege ich den Kupplungsmechanismus lahm durch entfernen der Madenschraube. Alle Gänge rasten super präzise ein. Der 3. Gang mit einem deutlichen akkustischen und haptischem Feedback (was mir erstmal sagt das der Gang selbst auf der Schaltwelle sauber einrastet). Die Anschlagschraube zum hochschalten hätte auch noch Spielraum. Ist also nicht so das der 3. gerade so reingeht, wie es ja manchmal der Fall ist.

    Motor zurück zum Kunden. Problem genau gleich. Der Gang fällt völlig wahllos heraus, mal 100m nach dem Schaltvorgang, mal 3km, mal garnicht. Jetzt die Preisfrage "woran hats gelegen" ? Bevor ich jetzt wieder alles demontiere würde ich hier gern erstmal zum Brainstorming aufrufen. Mein Verdacht geht aktuell in richtung Axialspiel der Schaltwelle im Gehäuse, wenn die Welle nach rechts richtung Lima wandert, könnte das zum Heruasdrücken des 3. Ganges führen. Hier stellt sich mir aber die frage warum sie das tut und wie sie dabei die doch erhebliche Kraft aufbringt, um den Widerstand der Feder zu überwinden. Ansonsten habe ich noch den Denkansatz das durch einen Winkel in der Verzahnung eine Axialkraft auftritt wie es bei Schrägverzahnung der Fall ist. Wobei das dann aber schon optisch sichtbar sein müsste sonst wäre die Kraft verschwindent gering (fantasierter Denkansatz aus Ratlosigkeit...).

    Für zielführende Antworten spendiere ich einen Kasten Bier :cheers:

    :heuldoch:

    Firma: Motoren Service Maul

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  • Hallo,

    das gleiche Problem habe ich bei meiner Halbautomatik auch.

    Das Moped hatte nachweislich erst 6000km gelaufen und alle Getriebeteile sahen dementsprechend gut aus.

    Der Gang springt sporadisch heraus, sehr wilkürlich.

    Fast immer springt er hingegen ohne Last raus, das heißt wenn ich im 3. Gang ausrollen lasse. Beim erneuten Gasgeben ist der Gang raus.

    Jetzt habe ich letzte Woche das gleiche gemacht wie du: dein Schaltrad verbaut mit der neuen Schaltwelle.

    Zum Einbau bin ich bisher leider nicht gekommen.

    Das es nichts gebracht hat bei deinem Versuch stimmt mich äußerst pessimistisch.

    Ich vermute durch die geschichte im Schiebebetrieb, dass es etwas mit der Einstellung der Kupplung zu tun hat. Nur was genau Abhilfe schaffen könnte bleibt offen.

    2 Mal editiert, zuletzt von kalinin (12. Mai 2023 um 19:27)

  • Ich kann mich da nur anschließen
    Nach meiner Revision, mit DDR Neuware, hatte ich nach wie vor das Problem des Herausspringens. Eine Lösung habe ich bis zum Ausbau vom Motor nicht gefunden.

  • Ich habe ebenso bereits 1 solchen Motor gehabt, auch dort konnte ich keine Endlösung finden.

    Kulanterweise muss ich diesen im Sommer auch nochmals öffnen.

    Zwei Dinge habe ich dabei im Kopf: Verkleben der Welle im Lager und das 6000er Lager verkleben im Block, außerdem noch das seitliche Verschieben der Schaltrastwelle unterbinden durch eine kleine Ausgleichsscheibe. Die Welle hat beim Schalten immer minimale seitliche Bewegungen im Block gemacht, das Ende der Welle ist ja links im Sichtbereich.

  • Im Video vom 2Radgeber über ein "GS75" Getriebe wird kurz was angeschnitten, eventuell geht das in die richtige Richtung und hilft dabei das Problem zu finden.

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    ab Minute 16:00 gibt es eine kurze Erläuterung.

    S50/B1 1978

    SR4-1 K 1966

  • Beim M53 rastet das 38Z Schaltrad auf der Abtriebswelle aber in das 32Z Losrad, was ebenfalls auf der Abtriebswelle ist, ein. Wenn der Motorenbauer hier keinen misst gemacht hat und das Abtriebswellenlager samt Welle sauber auf Anschlag sitzt sowie korrekt ausdistanziert wurde kann das beim 3 Gang nicht auftreten.

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  • Hallo Tommy,

    bei einem Klauengetriebe werden die Zahnräder normalerweise durch den Hinterschliff der Schaltklauen zusammengezogen. Hier in dieser Grafik gut erkennbar: HARUSCHI-3X1-1.jpg (600×333) (bahnsporttechnik.de)

    Wenn die Zahnräder beim Fahren wieder auseinandergedrückt werden könnte es sein, das der Winkel für den Hinterschliff der Schaltfenster und bzw. oder der Schaltklauen zu klein ist.

  • zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht, ich teste jetzt etwas in richtung fixieren der Schaltwelle. Ich gebe Feedback.

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  • Ich war erfolgreich.

    Habe wie oben beschrieben, die neuen Teile eingbaut.

    Einzige Abweichung: ich hatte kein HLP46 mehr und fahre jetzt mit einer 1:1 Mischung Maxima 80 und Standart 80er Getriebeöl.

  • Ich habe die Schaltwelle in absprache mit dem Kunden, von außen mit einer Madenschraube fixiert. Geht in diesem Sinne nur beim AR Motor. Der Motor lief dann bei mir auf dem Prüfstand. Es gab keinerlei Probleme. Als er wieder beim Kunden war soll wohl der Gang trotzdem sporadisch nach dem einlegen wieder rausgerutscht sein. Ich vermute hier liegt eher ein Problem vor das derjenige einfach zu sanft schaltet. Du betätigst ja beim Halbautomatik die Kupplung mit wenn du den Schalthebel betätigst und da muss man schon knackiger schalten als beim normalen M53 ... Jedenfalls gibt es technisch keinen Grund mehr. Alles wie es soll und wir konnten kein Problem mehr feststellen (fraglich ob es vor der fixierung aufgetreten wäre).

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  • Hi,

    und danke für deine Antwort. Wir haben aktuell dasselbe Problem, nur nicht am AR. 38er Schaltrad ist von dir verbaut. Intakte Schaltwelle inkl Innenleben sowie Losrad aus einem funktionierenden Rumpf nach 6000er Lagerschaden und auch hier springen die Gänge sporadisch,aber relativ oft raus.


    Bliebe noch verschraubte Welle. Oder habe ich was vergessen?

    Mfg

  • Also ich gleiche bei jedem Motor die Schaltwelle mit einer ausgleichsscheibe aus, sodass diese Axial nicht wandern kann. Die verschraubte Welle von V hat so ihre geometrischen probleme wie ich von anderen Werkstätten erfahren habe... Je nachdem was für ne Dichtung du nimmst passt dort locker 0,8mm hin.

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  • Hi, wir haben jetzt den Motor nochmal zerlegt und das Gangradvom dritten Gang hat doch augenscheinlich "starkes" Spiel im Gegensatz zu dem was wir hier als Vergleich haben. Ich Versuche gerade mal das Video hochzuladen zur Beurteilung.

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