Erfahrung mit Nachbau-Motorgehäusen?

  • Nicht alles ist perfekt, auch DDR Gehäuse waren nur so gut wie derjenige der sie bearbeitet hat im Werk, der eine hat es halt nicht so gut gemacht wie der andere.
    Ich benutze die MZA Gehäuse immer als Tuninggrundlage da sie alle Bohrungsdurchmesser für den Zylinder neu anbieten und ich kann die originalen Gehäuse behalten mit Barikit und DDR Zylinder im Regal auf Reserve.
    Bis jetzt hab ich alle mit Innenmessschrauben bei Erhalt geprüft und die Toleranzen variieren, jedoch hatte es immer gepasst und selbst bei Tuningmotoren mit 8-9 KW PS halten sie die Lager fest.
    Bei den Bildern sieht man am MZA Gehäuse gut den Ölpumpen Anguss.
    Beim DDR Gehäuse musste ich damals schmunzeln, unschön, aber der Motor lief "trotz der unglaublichen Verschlechterung des Strömung" *irone aus*.

  • Ich wollte die Qualität auch nicht schlechtreden aber es gab da auch so das ein oder andere Ausschussgehäuse. Bei der geringen Leistung vom Stino Fuffi hält das natürlich ewig, selbst wenn sich die Lager im Gehäuse mitdrehen geht das lange gut :D

    Was ich damit sagen will, es gehört nicht viel dazu damit ein Stinomotor lange hält weil einfach die Leistung/Belastung sehr gering ist. Für einen getunten Motor möchte dann aber schon alles stimmen, zumindest Lagerpassungen, Fluchtung der Lagersitze zueinander und Parallelität der Fußfläche zur Lagergasse.

  • Zitat von Fussel-Fuchs

    Nicht alles ist perfekt, auch DDR Gehäuse waren nur so gut wie derjenige der sie bearbeitet hat im Werk, der eine hat es halt nicht so gut gemacht wie der andere.
    Ich benutze die MZA Gehäuse immer als Tuninggrundlage da sie alle Bohrungsdurchmesser für den Zylinder neu anbieten und ich kann die originalen Gehäuse behalten mit Barikit und DDR Zylinder im Regal auf Reserve.
    Bis jetzt hab ich alle mit Innenmessschrauben bei Erhalt geprüft und die Toleranzen variieren, jedoch hatte es immer gepasst und selbst bei Tuningmotoren mit 8-9 KW PS halten sie die Lager fest.
    Bei den Bildern sieht man am MZA Gehäuse gut den Ölpumpen Anguss.
    Beim DDR Gehäuse musste ich damals schmunzeln, unschön, aber der Motor lief "trotz der unglaublichen Verschlechterung des Strömung" *irone aus*.

    Wie viel untermaß misst du da an den Lagersitzen bei den mza Gehäusen ?

    Ich habe nun schon 3x andere Erfahrungen gemacht mit dem mza Gehäusen.

    Diese hatten allesamt zu wenig untermaß.

    Es waren ca 3.5 - 4 / 100 an der Kurbelwelle.

    _______________________________________
    S51 Rennmoped :evil:
    Marzocchi, R.O.X Gabelbrücke, 280er SB vorn
    + SB hinten, Kastenschwinge, Koso und dieses Jahr neuer Renn-Motor

    S70 Neuaufbau mit TÜV und (fast) alles eingetragen
    Marzocchi, R.O.X Gabelbrücke, SB, Kastenschwinge, Koso, 5 Gang, Mikuni, RD80 Kopf und Vielen mehr...

  • Wie viel Untermaß sollte es denn deiner Meinung nach haben?

    Wenn es eine Quelle für Lager mit Übermaß-Außenringen gäbe wäre das perfekt, damit könnte man zu große Lagersitze ausgleichen. Man findet da aber garnichts in der Richtung :mellow:

    Meine Lager waren jetzt alle 1-1,5 Hundertsel im Minus, ich meine ich hätte auch mal welche gehabt die im Plus waren, ist aber schon so lang her. Weiß da vieleicht jemand was?


  • Wie viel Untermaß sollte es denn deiner Meinung nach haben?

    Wenn es eine Quelle für Lager mit Übermaß-Außenringen gäbe wäre das perfekt, damit könnte man zu große Lagersitze ausgleichen. Man findet da aber garnichts in der Richtung :mellow:

    Meine Lager waren jetzt alle 1-1,5 Hundertsel im Minus, ich meine ich hätte auch mal welche gehabt die im Plus waren, ist aber schon so lang her. Weiß da vieleicht jemand was?

    SKF Lager haben erfahrungsgemäß andere Toleranzen als DKF Lager an Außenringen, SKF sind da weit mehr im Minus, ich müsste Mal in der Werkstatt genau die Lager ausmessen, aber SNH kann ich nur empfehlen, die haben mehr Fleisch für die Presspassung außen drauf ;)
    Ausgenudelte Passung dass SKF Lager reinfallen?
    SNH sitzen fest, versprochen.

    simson_freak
    Ist doch mehr als genug Maß, im Motorbau ist eine H7/m6 Passung normal.

    *Kleinteile-Entgrater*
    Messen und Planen, optimieren, realisieren, freuen!

  • Ich habe jetzt schon etliche ddr Blöcke ausgemessen.
    Meist mit mitutoyo dreipunkt Messgerät bei 20* Raumtemperatur.

    Viele ungeöffnete dabei die ich zum ersten Mal zerlegt habe.

    Und alle guten wo sich noch keiner vergangen hat haben ca 6-7 hundertstel an der Kurbelwelle.
    Und so viel sollten sie auch haben.

    An den getriebe lagern ist es etwas weniger.
    Ist ja auch vom lager Durchmesser abhängig .


    Problem an der Sache ist ganz einfach der Ausdehnungskoeffizient.
    Und der ist bei alu ca doppelt so groß wie bei stahl.

    Ich habe es auch gerechnet, allerdings gerade das Blatt nicht zu hand und auch gerade kein tabellenbuch.

    Wenn man von einer Betriebstemperatur von 80-100* ausgeht reichen die 4 hundertstel untermaß an der Kurbelwelle (lager durchmesser 47) nicht aus.
    Weil wie bereits erwähnt alu sich eben doppelt so sehr ausdehnt als stahl.

    Soweit die Theorie.


    Auch in der Praxis habe ich das Problem erlebt.

    Motor mit nagelneuen Gehäuse gelagert.
    Anschließend bei 100* in den Backofen um mit leichten Prell Schlägen eine Verspannung zu lösen, war nicht mehr nötig weil sich die Lager frei in den sitzen drehen konnten.

    Erst bei ca 60 * konnte man die außen ringe der lager nicht mehr drehen.

    Und das ist in meinen Augen mist.


    So fangen die Lager früher oder später an sich mit zu drehen und machen sich mit der zeit stets mehr luft.


    Und das auch bei allen nachwende Gehäusen so die ich bis jetzt gemessen habe.
    Also s53 und Co.

    Zu ddr Zeiten wurden die lagergassen gespindelt.
    Sieht man bei genauen hinsehen an der Oberfläche.

    Nach der Wende wurde auf cnc fräsen umgetellt.
    Sieht man bei den s53 Gehäusen auch an der Oberfläche der lagersitze.


    Allerdings wurde aus irgendeinem Grund beim Umstieg auf cnc fräsen anscheinend das untermaß verringert.
    Alle originalen simson s53 Gehäuse die ich gemessen hatte, hatten nur noch ca 4/100 untermaß an der Kurbelwelle.


    Und es scheint so das mza genau nach den letzen geänderten Vorgaben die Gehäuse fertigen lässt.


    Bestes Beispiel das dies nicht ausreichend ist, ist ein motor von meinen Kollegen.
    Er hat ein originales s53 Mofa gekauft.
    Nachwende Motor ungeöffnet, 2'500km mit 25 kmh Drossel Zylinder.
    Nach dem Fachgerechten demontieren hat uns ein glänzend polierter lagersitz angelacht. (Kugellager außen ring Hat sich bereits mit gedreht )
    Trotz der lächerlichen originalen Leistung (1.8ps !?).

    Gegen mein anraten hat er trotzdem den motor umgebaut.
    Ca 15 ps, k7, ronge getriebe und allem was sinn macht.
    Und jetzt nach einer Saison muss der motor auseinander.
    Kurbelwellen lagersitz so weit ausgeschlagen das der kolben am Zylinderkopf angeschlagen ist !
    Gehäuse somit schrott.


    Und das ist im meinen Augen sehr schade.
    Die neuen Gehäuse sind von guter guss Qualität und auch sehr gut bearbeitet.

    Nur scheinen allerdings die Vorgaben nicht optimal zu sein.
    Für den fräser der die lagersitze fertigt wäre es praktisch egal ob er 4, 6 oder 8 / 100 untermaß herstellt.
    Der Aufwand ist der gleiche.

    Nur muss er die richtige Vorgabe bekommen.
    Hier müsste mza was ändern.
    Und man hätte ohne Aufwand und Aufpreis deutlich langlebigere Gehäuse .

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  • ...neeee,aber wenn ein Motor in der DDR schon ewig gelaufen ist und das bis heute ,dann wird wohl die Qualität auch des Gehäuses, sehr gut sein ,oder ? Ich habe einen Bekannten ,der hat mit seinem S51 Bj. Mitte 80 ,über 22 .000km runter ,ohne das der Motor je gemacht wurde .Und die Kiste rennt immer noch 65...scheint irgendwie alles zu passen .

    Also 22.000km empfinde ich jetzt nicht wirklich also viel. Hatte schon Motoren unter der Nase mit ca der doppelten Laufleistung wo nix gemacht wurde.
    Selbst mein grundmotor vom 85er hat ca 20 tausend weg.

    85/4 neu eastsideperformance :thumbup:
    [b][size=14]70/2 eastsideperformance :thumbup:
    [b][size=14]85/5M Adler tuning/esp :thumbup:

  • So einen Lagersitz könnte man auch reparieren. Den verschlissenen Lagersitz auf Übergröße ausspindeln, Buchsen aus Alu drehen (vorzugsweise höherfestes Alu), die vorgedrehten Alubuchsen in flüssigen Stickstoff werfen, in den ausgespindelten Lagersitz einpressen, ggf. Reparaturbuchse verstiften, Buchse auf das Fertigmaß spindeln. Gr.

  • Zitat von Sperbär 50

    So einen Lagersitz könnte man auch reparieren. Den verschlissenen Lagersitz auf Übergröße ausspindeln, Buchsen aus Alu drehen (vorzugsweise höherfestes Alu), die vorgedrehten Alubuchsen in flüssigen Stickstoff werfen, in den ausgespindelten Lagersitz einpressen, ggf. Reparaturbuchse verstiften, Buchse auf das Fertigmaß spindeln. Gr.

    Sicherlich Ist das machbar .
    Aber wer hat dazu schon die Möglichkeiten ?

    Und sowas in Auftrag zu geben ist sicherlich nicht zu bezahlen.

    Zumal das neue Gehäuse ja auch ca 170 € kostet.
    Und es müssten meiner Meinung nach nur die 6 durchmesser Maße geändert werden und man hätte ein top Produkt .

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  • Sehe ich auch so, wenn die Passungsmaße geändert würden, wäre das in der Fertigung deswegen genau der gleiche Aufwand! Bloß dann wäre das Produkt wenigstens auch nutzbar.

    Ich hatte auch schon mal KW-Lagersitze erneuert, lohnt sich aber nur wenn es jemand nebenbei in der Nachtschicht machen kann. So offiziell kann/will das doch keiner bezahlen :?

  • Na mit offiziellen Auftrag wird das teuer.....Da geht nur die Spät / Nachtschicht. Mit nicht weniger Aufwand könnte man die Lagersitze mittelns Plasmaspritzen beschichten lassen. Auf das Maß muß dann auch gespindelt werden. Gr.

  • Hatte mal was gehört dass zu große Lagersitze an anderer Stelle mit Fühlerlehrenband ausgeglichen werden, also praktisch Fühlerlehrenband auf die richige Länge geschnitten und um das Lager oder in den Lagersitz gelegt und damit die nötige Pressung erzeugt. Das Band gibt es in allen Stärken von 0,01mm an, man kann damit also sein gewünschtes Pressmaß einstellen wie man möchte.

    Hat das schonmal jemand so praktiziert?


  • Wir wäre es damit ?

    Screenshot_2018-01-20-14-13-58_1516454069550.jpg

    Gibt noch andere Varianten für höhere Spaltmaße.


    An Kleben dachte ich auch schon allerdings löst das ja nicht das eigentliche Problem. Bei Erwärmung des Motors wächst der Lagersitz stärker als das Lager, wenn der Lagersitz nun nicht genug Untermaß hat wächst er über den Lagerdurchmesser hinaus und es entsteht ein Spalt. Das Wachsen kann auch der Kleber nicht verhindern, er kann lediglich den Spalt füllen.

    Ich traue dem Kleber allerdings nicht zu, dass er den Spalt bei Stoßbelastung(Kurbelwelle) ausfüllen und das Lager noch 100% auf Position halten kann :?

    Vieleicht liege ich auch falsch :ask:


  • An Kleben dachte ich auch schon allerdings löst das ja nicht das eigentliche Problem. Bei Erwärmung des Motors wächst der Lagersitz stärker als das Lager, wenn der Lagersitz nun nicht genug Untermaß hat wächst er über den Lagerdurchmesser hinaus und es entsteht ein Spalt. Das Wachsen kann auch der Kleber nicht verhindern, er kann lediglich den Spalt füllen.

    Ich traue dem Kleber allerdings nicht zu, dass er den Spalt bei Stoßbelastung(Kurbelwelle) ausfüllen und das Lager noch 100% auf Position halten kann :?

    Vieleicht liege ich auch falsch :ask:

    Ich glaube du liegst prinzipiell schon richtig allerdings über welche Temperaturen sprechen wir am Block? Ich hab noch nicht nachgemessen aber ich schätze Mal um die 60 Grad? (bei den Kurbelwellenlagern sicherlich etwas mehr) Berichtigt mich wenn ich total danebenliege.
    Da wird sich die Ausdehnungsproblematik noch nicht so auswirken.

  • Ich hatte das Gehäuse gestern auf 60°C erwärmt, da konnte man die Lager schon durchwerfen :?

    60°C werden nicht reichen vermute ich, zumindest kann man den zündungsseitigen Lagersitz im Sommer nach dem Fahren nicht anfassen, das spricht dafür dass es über 60°C warm wird. Sind aber alles nur Schätzungen.

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