Einlaßsteuerzeit

Zitat von Jörg

Kann man die Einlaßsteuerzeit verändern ,ohne die anderen Steuerzeiten anzufassen ?

Meinst von der technischen Umsetzung her oder von der generellen Auslegung?
Wenn der Zylinder gut ausgelegt ist, macht eine alleinige Änderung an der ESZ wenig Sinn, dann ist eher mit einer Verschlechterung zu rechnen.

Zitat von Jörg

Ist es egal ,den Einlaßkanal oben oder unten zu verändern ?

Nein.
Die ESZ änderst du nur, wenn du den Kanal an der Unterkante bearbeitest (bei normaler Schlitzsteuerung) oder das Kolbenhemd kürzt.
Die Oberkante verändert nur die Einlassfläche (bzw. Winkelquerschnitt), das wirkt sich aber auch wieder aus.

Ob du nun 150° oder 170° ESZ hast ändert am Drehzahlband nichts, außer das bei zu niedriger ESZ der Füllungsgrad in oberen Drehzahlen zu stark abnimmt. Damit würdest du das Drehzahlband schon schmälern. Ansonsten machst du mit einer etwas höheren ESZ nichts falsch. Das trägt auch einen Tick mehr zur Innenkühkung bei. Das Band verschiebst du aber nicht nach oben. Untenrum wirst du auch keinen Unterschied feststellen.

Konnte das schonmal jemand belegen das eine zu kleine Esz den Zylinder heißer laufen lässt und eine große esz ihn kühler lässt? Ich kann das nicht ganz nachvollziehen.

In meinem Gedankenexperiment, wo ein Zylinder zu wenig Esz hat als er bräuchte, erzeugt er logischerweise auch weniger Leistung, produziert daher auch weniger Wärme, weniger Esz wirkt so als drossel.

Andersrum, wenn ich die zu kleine Esz behebe und höher mache, bekommt der Zylinder was er braucht, erzeugt mehr Leistung und dadurch mehr Wärme..

Wie gesagt das stell ich mir im Kopf so vor..

Ich werde versuchen, sowas im Laufe des Frühjahrs mal zu dokumentieren. Im Moment sollte mein RZ4KM ja mit 155° eine recht kleine ESZ haben. Temperatursensor sitzt unmittelbar hinter der Kerze. Die ESZ möchte ich als erstes anheben. Ich kann mir aber kaum vorstellen, das es zuverlässig messbar wird.

Ich hatte mal jemanden einen gut laufenden s50 zylinder von mir gegeben der bei ihm angeblich sehrschlecht anspringt und schlecht lief.als ich herausbekommen hatte das er den kolben einlasseitig gekürzt hatte,habe ich ihn gebeten den kolben probehalber verkehrtherum einzubauen.undsiehe da,alleswieder gut.
Also kann es doch nicht egal sein wie gross die einlassteuerzeit ist. Oder seheich das falsch.?

Wenn der Schlitz noch offen ist, wenn schon lange nicht mehr gesaugt wird und das Angesaugte eigentlich vorverdichtet werden soll, ist das natürlich kontraproduktiv.
170 finde ich ganz schön lang.

..bezieht sich natürlich nur auf Schlitzer. Mit herkömmlicher Schlitzsteuerung kann man eben nur einen Kompromiss eingehen da symmetrisch vor/nach OT geöffnet.
Wie es ideal wäre, sieht man bei Drehschiebermotoren. Einlass öffnet relativ kurz nach UT und schließt bei 60 bis max 80 Grad nach OT.
Zum Vergleich: Mit 170 ist beim Schlitzer der Schlitz also erst bei 85 nach OT zu (170/2).
Beim Membraner würde ich der Membran die Öffnungszeit fast komplett überlassen. Gibt aber auch Theorien dass dort bis zu 60 Grad nach UT ein geschlossener Schlitz von Vorteil wäre damit ein schlagartiger Ansaugvorgang in Wallung kommt.

Zitat von TuningKarl

..bezieht sich natürlich nur auf Schlitzer. Mit herkömmlicher Schlitzsteuerung kann man eben nur einen Kompromiss eingehen da symmetrisch vor/nach OT geöffnet.
Wie es ideal wäre, sieht man bei Drehschiebermotoren. Einlass öffnet relativ kurz nach UT und schließt bei 60 bis max 80 Grad nach OT.
Zum Vergleich: Mit 170 ist beim Schlitzer der Schlitz also erst bei 85 nach OT zu (170/2).
Beim Membraner würde ich der Membran die Öffnungszeit fast komplett überlassen. Gibt aber auch Theorien dass dort bis zu 60 Grad nach UT ein geschlossener Schlitz von Vorteil wäre damit ein schlagartiger Ansaugvorgang in Wallung kommt.

Überlege mal wie man sowas bei einem Direktmembraner umsetzen will

Fällt mir so jetzt nichts sinnvolles ein.
Mit ner Kolbensteuerung wäre es ja kein Direktmembraner mehr und wieder der Nachteil dass die volle Einlassfläche sehr verzögert freigegeben wird.
Oder zusätzlich ne Drehschieberscheibe die nen Öffnungswinkel von sagen wir mal 300 Grad hat. Aber das hätte wahrscheinlich kaum Vorteile gegenüber einem "gewöhnlichen" Drehschieber.
Interessant wäre es mal zB bei einem Direktmembraner den tatsächlichen Druckverlauf im Kurbelgehäuse zu sehen.
Mit einem Drucksensor der pro Grad KW einen Wert abliefert.

Zitat von HerrSchmidt

Überlege mal wie man sowas bei einem Direktmembraner umsetzen will

Hast du denn eine sinnvolle Lösung vor Augen?

Gab es hier schon Erkenntnisse bezüglich der Abgastemperatur?